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So kommst du ohne Auto zum Wandern in die Tegernseer Berge

So kommst du ohne Auto zum Wandern an den Tegernsee

Als wir unser Auto verkauft haben, war das meine größte Sorge, nicht mehr in die Berge zu kommen. Für alle anderen Fahrten hatten wir schnell eine Lösung gefunden. Aber die Strecke in die Alpen hat uns lange vor eine große Hürde gestellt. Fast ein Jahr hat es gedauert, bis wir uns nun mit Hund und Rucksack in den Zug gesetzt haben und Richtung Tegernsee gefahren sind. Achtung Spoiler-Alarm: Hätten wir gewusst, dass es so einfach ist, würden wir diese Möglichkeit schon längst regelmäßig nutzen.

Diese falschen Vorstellungen haben uns abgehalten:

Die Distanz vom Bahnhof zur Wanderroute

Selbst wenn alles rund um Bounty und Zug klappt, waren wir uns sicher, dass der Weg vom Bahnhof am Zielort bis zum Startpunkt der Wanderung weit voneinander entfernt waren. Aber da lagen wir völlig daneben. Zwei Straßen entfernt vom Bahnhof Tegernsee sind wir direkt in unsere Route zum Riederstein abgebogen. Und das ist längst nicht die einzige Wanderroute, die vom Bahnhof Tegernsee startet. Zur Auswahl der Wanderung verwenden wir die App Komoot oder Outdoor Active. Beide Apps haben zahlreiche Routen vorgeschlagen. Wenn du zum Beispiel schon früher am Tag, als wir startest, findest du hier auch längere Routen.  Außerdem müsst ihr nicht zwingend am Bahnhof Tegernsee aussteigen. Wir waren mit der BOB von der Donnersberger Brücke aus unterwegs und hätten zum Beispiel auch in Gmund am Tegernsee aussteigen können.

Hier findest du den Fahrplan dazu.

Die Zugfahrt mit Hund

Warum sind wir nicht früher mit dem Zug in die Berge gefahren? Ja warum eigentlich, das fragen wir uns heute auch.

Aber wir hatten einfach eine falsche Vorstellung. Denn, anders als in S- oder U-Bahn, gibt es ein paar Regeln, welche bei der Mitnahme eines Hundes im Regional- und Fernverkehr beachtet werden müssen.

Hunde, die größer als eine Hauskatze sind, zahlen den halben Preis und man bucht dafür den Preis eines Kindes im Alter 6-14 Jahren.

Außerdem muss der Hund entweder in eine Transportbox oder hat Maulkorb und Leine dran. Transportbox fällt bei einer Wanderung aus, denn die wollten wir nicht auf den Berg schleppen. Und beim Maulkorb waren wir uns sicher, dass Bounty sich heftig wehren würde. (Tja, Hundeeltern eben). Außerdem waren wir uns sicher, dass der Zug komplett überfüllt sein würde.

Aber wie sich gezeigt hat, waren unsere Bedenken völlig umsonst. Denn bei der Hinfahrt waren wir fast die einzigen Reisenden im ganzen Abteil. Auf der Rückfahrt war zwar mehr los. Aber trotzdem hatte man noch gut Platz. Ob dies nun Corona geschuldet war, können wir leider nicht beurteilen.

Ach ja und Bounty war von ihrem Maulkorb nicht wirklich begeistert, hat ihn aber mit Würde ertragen und sowieso die Stunde Fahrt auf ihrer Decke verpennt. Wir hatten für sie eine Maulschlaufe, die wir man bei einer Seilbahnfahrt im Notfall kaufen mussten und keinen Maulkorb. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass diese überhaupt nicht gut für sie ist, da die Tiere nicht richtig hecheln können. Falls du demnächst mit deinem Hund so eine Tour anstrebst, kannst du dir diesen Fehler gleich sparen.

An- und Abreise

Eingestiegen sind wir an der Donnersberger Brücke. Die BOB fährt hier und an weiteren Haltestellen in München alle halbe Stunde ab. Bis jetzt war Auto ja immer unsere bevorzugte Wahl, um in die Berge zu kommen. Wir mussten beide schon im Zug darüber lachen, wie viel Stau wir uns wohl auf der Strecke nach München an einem Sonntagnachmittag im Sommer sparen. Und so war es auch. Pro Strecke waren wir 1 Std. unterwegs. Wir standen auf der Fahrt aus München raus nicht am Ring im Stau. Und auf der Heimfahrt waren wir beide glücklich, dass niemand von uns Auto fahren muss.

Zurück in München hielt auf der anderen Bahnsteigseite direkt die S-Bahn und wir insgesamt 1:15 Std. pro Fahrt unterwegs.

Bahnfahren mit Maske ist übrigens halb so schlimm. Zumindest bei einer 1-stündigen Bahnfahrt.

Der Preis

Wir sind mit dem Bayernticket gereist. Insgesamt hätten wir zu fünft mit dem Ticket fahren können und hätten dann pro Person 10,60 € für beliebig viele Fahrten an diesem Tag bezahlt. An eine bestimmte An- und Abfahrtszeit bist du nicht gebunden.

Das sagt übrigens die Bahn zur Mitnahme eines Hundes über ein Bayern-Ticket:

„Kleine Hunde (bis zur Größe einer Hauskatze) können im Transportbehälter kostenfrei mitfahren – größere Hunde zählen als Mitfahrer und werden wie eine erwachsene Person berechnet.“

Sämtliche Bestimmungen rund um das Bayern-Ticket findest du hier noch einmal zum Nachlesen.

Fazit

Wir werden ab sofort öfter mit der Bahn in die Berge fahren. Mit Bayern-Ticket lohnt es sich sogar, die Freunde zur Mitfahrt zu animieren. Auch die Mitnahme eines Hundes ist überhaupt kein Problem. Wir können allerdings nicht einschätzen, ob der Zug aufgrund von Corona so leer war oder dies der Normalität entspricht.

Werbung: Auf einigen der Bilder siehst du unseren neuen Rucksack von Nordkamm. Die Zusammenarbeit mit der Marke beeinflusst aber auf keinen Fall die Infos in diesem Artikel